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Aktuelle Meldungen vom 15.04.03

geändert am 11.06.03

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
liebe Bioethik-Interessierte,

nachfolgend gibt es wieder Neuigkeiten zu Themen der Bioethik.

Inhalt

1. Enquete-Kommission Ethik und Recht der modernen Medizin vollzählig
2. InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Nordrhein-Westfalen offiziell gegründet.

Besondere Veranstaltungshinweise:

1. Nationaler Ethikrat zu Biopatenten am 23.04.03 Berlin
2. Bundesweiter Filmstart: "Mein Kleines Kind"
 

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1. Enquete-Kommission "Ethik und Recht der nmoderen Medizin" vollzählig

Mit Beschluß vom 20.02.03 wurde im Bundestag eine neue Enquete-Kommission zu Fragen der Bioethik eingesetzt. Seit 14.04.03 stehen nach den Mitglieder des Bundestages auch die Sachverständigen zur Enquete-Kommission fest. Die Sachverständigen sind in der Enquetekommission gleichberechtigt mit den Parlamentariern und haben gleiches Stimmrecht. Die Konstituierung der Kommission erfolgte am 05.05.03 .

Nachfolgend die komplette Besetzung laut offizieller Webseite der Kommission

Enquete-Mitglieder SPD

Mitglieder des Bundestages:

Sachverständige:

Ein Sachverständiger der SPD wurde an Bündnis 90/Die Grünen abgegeben. Diese haben daher zwei Experten.
 

Enquete-Mitglieder CDU/CSU

Mitglieder des Bundestages:

Sachverständige:


 

Enquete-Mitglieder Bündnis 90/Die Günen

Mitglieder des Bundestages:

Sachverständige:


 

Enquete-Mitglieder FDP

Mitglieder des Bundestages:

Sachverständige:

Diese Übersicht finden Sie auch in unserer Rubrik Adressen
 

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2. InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Nordrhein-Westfalen gegründet

In einem der letzten Rundmails wurde eine Einladung zur 1. Kommunikationsbörse und Gründung der InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Nordrhein-Westfalen weitergegeben.

Ab sofort ist die InteressenGemeinschaft in NRW wie angekündigt mit einer eigenen Internetseite vertreten. Wir laden Sie ein, sich dort umzusehen und sich zu informieren:

Dort finden Sie unter "Presse" eine Mitteilung zur Gründung und zur Kommunikationsbörse.

In der Presserubrik finden Sie auch jede Menge Artikel und Meldungen für NRW aus dem letzten halben Jahr. Dazu gibt es Adressen, wichtige Texte und Dokumente, Veranstaltungshinweise, Links und mehr.

Mit diesem neuen Portal, das mittlerweile in die Gemeinschaftsseite der InteressenGemeinschaften Kritische Bioethik Deutschland integriert und auch über diese Deutschlandseite zugänglich ist, wurde ein weiterer Schritt für eine notwendige Vernetzung bioethik-kritischer Gruppierungen und Einzelpersonen in Nordrhein-Westfalen gemacht.

Wir wünschen allen kritischen BioethikerInnen in NRW viel Erfolg!
 

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Besondere Veranstaltungshinweise

1. Veranstaltung des Nationalen Ethikrates zu Biopatenten

23. April "Forum Bioethik" des Nationalen Ethikrates:

Ethische Grenzen der Patentierung biotechnologischer Erfindungen - Zur Rechtspraxis des Europäischen Patentamts

Vortrag und Kommentar mit anschließender Diskussion

"Forum Bioethik" des Nationalen Ethikrates:

Ethische Grenzen der Patentierung biotechnologischer Erfindungen - Zur Rechtspraxis des Europäischen Patentamts
Vortrag und Kommentar mit anschließender Diskussion

Ort:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Leibniz-Saal
Markgrafenstr. 38
10117 Berlin-Mitte

Zeit: 18:00 Uhr

Referat: Dr. Rainer Moufang, Rechtskundiges Mitglied der Beschwerdekammern des Europäischen Patentamts

Kommentar: Prof. Dr. Geertrui van Overwalle, Centre for Intellectual Property Rights der Katholischen Universität Leuven

In der öffentlichen Diskussion um die Chancen und Gefahren der Biotechnologie findet die Rolle des Patentsystems zunehmende Beachtung. Einerseits sollen Innovationen auf diesem industriepolitisch wichtigen Sektor angemessen und wirksam geschützt werden, um die erforderlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung zu ermöglichen. Andererseits stößt die Patentierung bestimmter biotechnologischer Erfindungen auf ethische Bedenken.

Das Europäische Patentübereinkommen verbietet von jeher die Patentierung von Erfindungen, deren Verwertung gegen die öffentliche Ordnung oder die guten Sitten verstoßen würde. Dieses Verbot wurde durch die - vom deutschen Gesetzgeber noch umzusetzende - EU-Richtlinie über den Rechtsschutz biotechnologischer Erfindungen konkretisiert. Nicht patentiert werden dürfen etwa
- Verfahren zum Klonen von menschlichen Lebewesen,
- die industrielle oder kommerzielle Verwendung menschlicher Embryonen und
- die Veränderung der genetischen Identität der Keimbahn des menschlichen Lebewesens.

An welchen Maßstäben hat man sich bei der Auslegung dieser Bestimmungen zu orientieren? Darf die Patentierung einer Erfindung erfolgen, wenn diese missbräuchlich angewandt werden kann? Welche Bedeutung haben bioethische Divergenzen innerhalb Europas, etwa bei der Stammzellforschung?

Dr. Rainer Moufang, Mitglied der Beschwerdekammern des Europäischen Patentamts, wird die gesetzlichen Vorgaben analysieren und einschlägige Problemfälle aus Prüfungspraxis und Beschwerderechtsprechung des EPA vorstellen. Die anschließende Diskussion eröffnet ein Kommentar von Prof. Dr. Geertrui van Overwalle, Centre for Intellectual Property Rights der Katholischen Universität Leuven, Berichterstatterin einer von der Europäischen Kommission eingesetzten Expertengruppe zu juristischen und technischen Aspekten biotechnologischer Erfindungen.

Anmeldung erbeten unter:
Sekretariat Nationaler Ethikrat
Tel: +49 +30 203 70-242, -246
Fax: +49 +30 203 70-252
E-Mail: kontakt@ethikrat.org

Einladung mit Anmeldeformular im PDF-Format finden Sie unter

http://www.ethikrat.org/aktuelles/Forum_Bioethik_Grenzen_der_Patentierung.pdf
 

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2. Ab 10.04.03 bundesweiter Filmstart: "Mein kleines Kind"

"Mein kleines Kind" - kommt ins Kino
"Sie müssen entscheiden!" sagt der Facharzt für Pränataldiagnostik.
Ein autobiografischer Dokumentarfilm von Katja Baumgarten
88 Minuten, Deutschland 2001/2002

Was, wenn mit dem ungeborenen Kind nicht “alles in Ordnung” ist? In ihrem persönlichen Dokumentarfilm zeigt Katja Baumgarten, was nach der Pränatalen Diagnostik kommen kann. Ein Tabuthema.

Der außergewöhnliche Film hatte im vergangenen Jahr auf der Berlinale Welturaufführung. Nun kommt er bundesweit ins Kino – zum Kinostart mit Diskussionen zum Film. Nicht nur im “Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen” ein wichtiger Beitrag.

Zum Film:

"Sie müssen entscheiden!", sagt der Facharzt für Pränataldiagnostik nach einer Ultraschalluntersuchung zu der Hebamme und Filmemacherin Katja Baumgarten - ihr ungeborenes Kind hat schwerste Entwicklungsstörungen.

Sie hat die Entscheidung zu treffen: Muss ihr Kind in den kommenden Tagen durch eine vorzeitige Geburtseinleitung sterben oder wird es nach einer zeitgerechten Geburt sein kurzes Leben auf einer Kinderintensivstation verbringen? In ihrem Bauch strampelt das Ungeborene seit einigen Wochen spürbar.
Obwohl in diesem Fall ein Schwangerschaftsabbruch die übliche Lösung wäre, entschließt sich Katja Baumgarten ihren Sohn Martin zu Hause zur Welt zu bringen - mit dem Rückhalt ihrer Geburtshelfer. Dreieinhalb Stunden lang lebt Martin in ihren Armen – seine Familie, vor allem seine drei Geschwister sind bei ihm.

In Zusammenarbeit mit ihrer Freundin, der Kamerafrau Gisela Tuchtenhagen, dokumentiert Katja Baumgarten Momente von der Not der Entscheidung bis zur Geburt und dem friedvollen Abschied ihres Sohnes.
Der autobiografische Dokumentarfilm weist über das Persönliche hinaus: nicht nur als betroffene Mutter, auch als Hebamme und künstlerisch ausgebildete Filmemacherin bearbeitet Katja Baumgarten die existentiellen Fragen, die diese Lebenskrise aufwirft. Es sind Fragen, die in der Gesellschaft ungelöst bleiben. Ihr persönlicher Film gibt Anregungen in der Diskussion um grundlegende Lebenswerte, die meist von Experten, weniger aus der Lebenserfahrung geführt wird.

Selbst in Fachkreisen wird das Tabu aufrechterhalten: es gibt in Deutschland keine offiziellen Zahlen darüber, wie viele Kinder jährlich aufgrund ihrer Behinderung durch eine vorzeitig eingeleitete Geburt oder durch eine gezielte tödliche Injektion ins Herz des Ungeborenen sterben. Zum Schutz der Gesundheit der Mutter gesetzlich erlaubt, wird die existentielle Entscheidung über Leben und Tod des ungeborenen Kindes im medizinischen Alltag schnell gefordert und selten hinterfragt. Die “Wahlmöglichkeit” transportiert für die betroffene Mutter außerdem eine unausgesprochene Botschaft: “Wenn Du irgendwann den unkalkulierbaren Aufgaben nicht gewachsen bist, die dein krankes Kind dir eines Tages stellen könnte - hast du selbst Schuld!”

Die Welturaufführung dieses Dokumentarfilms fand 2002 zur Berlinale in der neu gegründeten Sektion “Perspektive Deutsches Kino” statt. Nicht nur auf internationalen Filmfestivals, auch auf Kongressen, wie dem "Internationalen Kongress für Embryologie, Therapie und Gesellschaft" in Nijmegen und dem "Welt-Hebammen-Kongress" in Wien wurde "MEIN KLEINES KIND" vom Fachpublikum viel diskutiert.

Filmtermine und Diskussionsveranstaltungen

Ausführliche Infos und alle Termine wo, wann und in welchen Kinos der Film läuft und wo es Diskussionsveranstaltungen dazu gibt, erfahren Sie unter http://www.chius.ch/viktoria11/meinkleineskind/veranstaltungen.html

Sollte dieser Film leider nicht in Ihrer Stadt laufen, gibt es auch die Möglichkeit, ihn als Videokassette zu bestellen. Nähere Infos dazu finden Sie hier.

Vielleicht regt Sie dies dazu an, auch in Ihrer Stadt eine eigene Veranstaltung zu organisieren...

Weitere Hintergrundinfos zum Film: http://www.MeinkleinesKind.de
 

Ein frohes Osterfest wünscht Ihnen

Christian Frodl
Sprecher der
InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Bayern