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News vom 09.12.04: Tötung behinderter Neugeborener in Holland / Peter Singer in Heidelberg

"Muß dieses Kind am Leben bleiben? Das Problem schwerstgeschädigter Neugeborener", lautet der Buchtitel von einem der wohl umstrittensten Bioethiker der Gegenwart, Peter Singer, herausgegeben 1993. Singer und die Mitherausgeberin Helga Kuhse stellen in diesem Buch die Frage, ob im Umgang mit schwerstgeschädigten Neugeborenen in jedem Fall alles getan werden muß, um dieses Leben zu erhalten, oder ob es auch Fälle geben kann, in denen es moralisch geboten ist, das Leben eines Neugeborenen nicht um jeden Preis und unter Einsatz aller Mittel der medizinischen Technik zu erhalten. - Und weiter: ob es in einem solchen Fall nicht humaner ist, dem Kind durch aktives Handeln zu einem schnellen und schmerzlosen Tod zu verhelfen, anstatt es einem langsamen und leidvollen Sterben zu überlassen.

Damals ging ein Aufschrei durch die Lande, insbesondere von Seiten der Behindertenverbände und Organisationen, die sich gegen die Infragestellung des Lebensrechtes von Menschen mit Behinderung wehrten. Doch dieser Protest ist zwischenzeitlich merklich abgeklungen.

11 Jahre später: laut einem kurzen Beitrag im Deutschen Ärzteblatt online vom 07.12.04 werden die Thesen von Peter Singer in Holland still und leise in die Tat umgesetzt. Wie das Deutschen Ärzteblatt online unter der Überschrift "Sterbehilfe in der Schweiz und den Niederlande" berichtet, wurde am Wochenende bekannt, dass eine Klinik in Groningen in Holland damit begonnen hat, unheilbar kranke und schwer behinderte Babys zu töten, sofern die Eltern damit einverstanden sind. Eine Sprecherin der Klinik in Groningen bezeichnete laut Ärzteblatt die Praktik als "Abtreibung nach der Geburt".

Siehe auch den kompletten Artikel: Sterbehilfe in der Schweiz und den Niederlanden. (DEUTSCHES ÄRZTEBLATT online 07.12.04)

"Abtreibung nach der Geburt" - Wen interessiert das?

Was wie ein Alptraum klingt und von vielen kritischen Bioethik-BeobachterInnen vorausgeahnt wurde, scheint nun Realität geworden zu sein. 60 Jahre nachdem schon einmal hunderttausendfach "lebensunwertes" Leben systematisch vernichtet wurde. Nun hat das niederländische Sterbehilfegesetz auch die Babys erfasst. Ob die Kinder sich Artikulieren können, dass sie nicht mehr leben wollen? Wohl kaum.

Wo sind eigentlich hier die Politiker und die kritischen Verbände, die Kirchen und Behinderten-VertreterInnen, wo bleibt der Aufschrei in unserem Land? Sollte der Schrei vor Entsetzen verstummt sein? Es soll niemand sagen, er/sie hat nichts davon gewusst, zumindest nicht diejenigen, die diese Seiten lesen...

Wer glaubt, die Niederlande sind nicht mit Deutschland vergleichbar und bei uns herrschen andere Verhältnisse, sollte darüber nachdenken, wie weit wir wieder von diesem Schritt zum Töten lebensunwerten Lebens entfernt sind. Die Praxis der Spätabtreibungen bis kurz vor der Geburt, über die seit Jahren kaum jemand sprechen will, haben wir bereits. (Siehe auch unsere News vom 21.11.04 zur Bundestags-Debatte über die Vermeidung von Spätabtreibungen )

Und warum - provokant gefragt - eigentlich nicht statt das ungeborene Kind "um auf Nummer Sicher zu gehen" durch Injektion einer Kaliumchloridlösung ins Herz im Mutterleib zu töten, bis zur Geburt warten und dann töten? Manche betrachten eine "Abtreibung nach der Geburt" wie sie die Kliniksprecherin nannte, offenbar als human, sonst wäre es wohl nicht soweit gekommen...

Für die Medien in Deutschland scheint das Thema Tötung behinderter Neugeborener derzeit offensichtlich kein Thema zu sein. Bisher zumindest waren über Recherchen via Suchmaschine keinerlei Artikel zu diesem Paradigmenwechsel zu finden. Kein Wunder, ist doch PISA viel greifbarer, als das unangenehme Thema Euthanasie an behinderten Babys, wo doch kaum einer glauben will, dass das nach so langer Zeit wieder möglich ist. Vielleicht regt dieser Artikel die MedienvertreterInnen zu eigenen Recherchen an?!

Nachtrag 10.12.04 und 15.12.04

Dank der Reaktion eines engagierten Mitstreiters auf unsere Bitte um Mithilfe auf der Suche nach weiteren Infos zum Thema und eigene weiteren Recherchen, können wir diese Nachrichten um folgende Informationen ergänzen:

Moderner Kindermord
DIE TAGESPOST vom 16.12.2004
kgm
Was derzeit in den Niederlanden diskutiert wird, erinnert an das alte Griechenland. Damals hat die Versammlung der Ältesten, die Gerusia, in Sparta über das Lebensrecht der Neugeborenen entschieden.

Niederlande: Mediziner fordern Sterbehilfe für Babys
In den Niederlanden sollen künftig auch Säuglinge Sterbehilfe bekommen können - zumindest wenn es nach dem Willen von Ärzten geht. Mediziner aller acht Unikliniken des Landes haben die Erlaubnis verlangt, Neugeborene mit schweren Missbildungen töten zu dürfen
SPIEGEL ONLINE - 14.12.04

Holländische Ärzte fordern Sterbehilfe bei Babys
Amsterdam - Niederländische Ärzte fordern ein gesetz, das die Sterbehilfe bei Neugeborenen mit unheilbaren Krankheiten erlaubt.
PRESSETEXT.AUSTRIA 14.12.04

Dutch consider infant euthanasia
By Geraldine Coughlan
Doctors in the Netherlands are calling for new laws allowing them to end the lives of newborn babies with intolerable and incurable illnesses.
BBC News, The Hague 14.12.04

Death by Committee
What the Groningen Protocol says about our world, and where it might lead next.
by Hugh Hewitt
THE DAILY STANDARD 02.12.04

Netherlands Hospital Euthanizes Babies
Toby Sterling (Associated Press)
AMSTERDAM, Netherlands - A hospital in the Netherlands - the first nation to permit euthanasia - recently proposed guidelines for mercy killings of terminally ill newborns, and then made a startling revelation: It has already begun carrying out such procedures, which include administering a lethal dose of sedatives.
SunHerald.Com Nov. 30, 2004

Euthanasia debate in Europe focuses on children
By Matthew Schoffield (Knight Ridder Newspapers)
AMSTERDAM, Netherlands - Four times in recent months, Dutch doctors have pumped lethal doses of drugs into newborns they believe are terminally ill, setting off a new phase in a growing European debate over when, if ever, it's acceptable to hasten death for the critically ill.
GrandForksHerald 11.10.04

Now They Want to Euthanize Children
In the Netherlands, 31 percent of pediatricians have killed infants. A fifth of these killings were done without the "consent" of parents. Going Dutch has never been so horrible.
by Wesley J. Smith
The Daily Standard 13.09.04

Wenn Kinder sich den Tod wünschen
Brüssel (AFP) - Ein äußerst sensibles Thema ist es, über das Belgien derzeit debattiert: Soll das seit zwei Jahren geltende Gesetz zur Sterbehilfe auf Kinder ausgeweitet werden?
YAHOO NEWS 16.09.04

Katholische Ärzte kritisieren Sterbehilfe an holländischen Kindern
Euthanasie ohne Einwilligung des Betroffenen: In Situationen, in denen die moderne Paliativmedizin angewendet werden könnte, wird eine "Todeslösung" bevorzugt.
Rom (www.kath.net / zenit) Katholische Ärzte beklagen, dass die neue holländische Praxis, bei Kindern Sterbehilfe anzuwenden, ein weiterer Schritt in Richtung einer Gesellschaft sei, in der das Leben nicht respektiert wird.
KATH.NET 07.09.04

Euthanasie in den Niederlanden nun auch bei Kindern!
Betrachtungen von S.E. MSGR. Elio Sgreccia
Päpstliche Akademie für das Leben 03.09.2004

The Groningen Protocol
Eine Sammlung verschiedener englischer Artikel zum sogennanten "Groningen Protocol" das die Grundlage für die Euthanasie in der Klinik in Groningen bildet

More Groningen Protocol
Eine Sammlung weiterer englischer verschiedener Artikel zum sogennanten "Groningen Protocol" das die Grundlage für die Euthanasie in der Klinik in Groningen bildet


 

Peter Singer kehrt zurück

Rechtzeitig zur Meldung aus Holland sollte auch noch Folgendes nachdenklich stimmen. Denn auch bei uns wird abermals versucht, die Thesen von Peter Singer, die in Holland praktisch umgesetzt werden, salonfähig zu machen. Nachdem es lange Zeit auf Grund des heftigen Protestes unmöglich war, Veranstaltungen mit dem umstrittenen Bioethiker durchzuführen, kommt Peter Singer nun definitiv zurück. Am Samstag, 11.12.04 zu einer Internationalen Konferenz nach Heidelberg zum Thema "Menschenwürde und Forschung", veranstaltet vom Deutsch-Amerikanischen Institut Heidelberg.

Nachfolgend finden Sie detaillierte Informationen zu dieser Veranstaltung. Vielleicht möchten Sie daran teilnehmen, oder auch protestieren…

Einleitungstext auf der Starseite des Instituts:

"Herzlich Willlkommen! Welcome!

Peter Singer in Heidelberg

Im DAI Heidelberg findet am 10.-12. Dezember die Veranstaltung zum Thema Menschenwürde und Wissenschaft statt.

Das DAI in Heidelberg widmet sich seit mehreren Jahren der internationalen Debatte um "Menschenwürde". In fairer Weise hat sich das DAI mit diesem unter Druck geratenen Begriff stets auseinandergesetzt.

Für die Veranstaltung im Dezember haben wir auch den Ethikprofessor der Universität Princeton, Prof. Peter Singer, einbezogen. Uns drängen mehrere Gesichtspunkte. Heidelberg ist eines der Zentren gentechnischer Forschung. Das transatlantische Ringen um den versöhnlichsten Weg von Ethik und Forschung findet seinen angemessenen Platz im DAI. Wir sind zutiefst von der Kraft der Demokratie überzeugt. Wir glauben ein Mißverhältnis zwischen der ethischen Debatte und den Fakten schaffenden Wissenschaften festzustellen.

In dieser Debatte ist Singer als ein Rationalist aufgefallen, der viele Gemüter bewegt. Viele Menschen, schon gar Betroffene, sind verständlicherweise empört. Deswegen hat man Singer in den letzten Jahren boykottiert. Hat der Boykott etwas gebracht? Hat sich dadurch der Druck auf das, was wir "Menschenwürde" nennen, verringert? Wir denken nein! Der Druck hat sogar zugenommen.

Aus dieser Beurteilung reifte die Entscheidung, Singer anzuhören und sich mit Singer auseinanderzusetzen, von dem es heißt, er sei "der einflußreichste Ethiker" unserer Tage. Boykott ist Verweigerung. Protest wertet Singer auf. Es geht darum, selbstbewußt mit den Singer`schen Thesen umzugehen. Eine schleichende Mythisierung erscheint als eine reale Gefahr.

Ist eine Versachlichung und Ernüchterung möglich? Wir glauben ja! Die Garanten sind die Professoren Martha Nussbaum, Dietmar Mieth, Marcus Düwell, Julian Nida-Rümelin, Reinhard Merkel, Rüdiger Wolfrum und Shirin Ebadi.

Selbstbewußte Demokraten braucht das Land!

Unterbundene Auseinandersetzungen bestraft das Leben."

Quelle: Startseite http://www.dai-heidelberg.de/

Programm zur Konferenz

Menschenwürde und Forschung

Internationale Konferenz, 10. - 12.12.04, Deutsch-Amerikanisches Institut Heidelberg

Die Menschheit befindet sich in einer Epoche gravierender - denkbarer und sich vollziehender - Veränderungen. Die unumgänglichen Fragen nach dem Leben, seinem Anfang, seinem Ende, dem Menschen, seiner Gesundheit, seiner Krankheit etc. die derzeit in vielfältiger Weise diskutiert werden, zeigen, dass das Grundsätzliche zur Debatte steht. Die ambivalenten Reizworte Globalisierung, Internet, Menschenpark deuten in dieselbe Richtung. Wenn Fragen wie die nach dem Leben oder dem Menschen zur Diskussion stehen, ist das gesamte Wertegefüge zu überprüfen. Zu den grundsätzlichen Elementen gehören Freiheit und Menschenwürde.

Traditionelle Instanzen, die einst Bedenken zu bündeln und Weisungen zu geben vermochten, haben stark an Einfluß verloren. Die Öffentlichkeit ist als Betroffene nur schwer einzuschätzen, bedarf mehr denn je der Orientierung. Die Forschung will keine Zeit verlieren. Das Tempo der Globalisierung beschleunigt sich kontinuierlich. Andererseits sind die Mahnungen der Nachdenklichen unüberhörbar. Die Forderung nach Achtung der Würde eines jeden Menschen gilt es gerade unter den aktuellen Herausforderungen mit Leben zu erfüllen. Nur mit intensiven, kontroversen Diskussionen ist ein solches Vorhaben zu bewerkstelligen.

Dies sind hat sich das Deutsch-Amerikanische Institut in Heidelberg mit dieser Konferenz als Ziel gesetzt. Wir laden Sie herzlich ein, sich aktiv daran zu beteiligen.

Freitag 10.12.2004, 20 Uhr

Prof. Dr. Martha Nussbaum, Chicago
Human Dignity and the Human Development Approach

Samstag 11.12.2004, 10 - 19 Uhr

Prof. Dr. Reinhard Merkel, Hamburg
Wieviel Autonomie braucht die Würde?

Prof. Dr. Rüdiger Wolfrum, Heidelberg
Menschenwürde im Internationalen Recht

Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, München
Menschenwürde und Freiheit

Prof. Peter Singer, Princeton
Dignity - What´s so Special About Human Beings?

Prof. Dr. Dietmar Mieth, Tübingen
Embryonenschutz: Die ungeteilte Menschenwürde versus Forschungsfreiheit und Standortpolitik

Prof. Marcus Düwell, Utrecht
Menschenwürde statt Speziezismus

Sonntag 12.12.2004, 17 Uhr, Alte Aula am Universitätsplatz

Shirin Ebadi, Teheran
Islam und Menschenrechte

Weitere Informationen zum Kongress finden Sie unter www.dai-heidelberg.de/Menschenwuerdekonferenz.html
 

Protest kritischer Bioethik-BeobachterInnen?!

Falls Sie Kontakt mit dem Verantwortlichen im Institut bezüglich der Einladung von Peter Singer aufnehmen wollen, lautet die Anschrift:

Deutsch-Amerikanisches Institut Heidelberg
Sofienstraße 12
69115 Heidelberg

Direktor/Programm: Jakob J. Köllhofer
Tel.: 6221-60730

www.dai-heidelberg.de

Pressespiegel zu Peter Singer

Diverse Verbände haben bereits gegen die Einladung von Peter Singer protestiert. Nachfolgend ein paar Meldungen. Ausser diesen war in den regulären Tageszeitungen nichts zu finden.

Letzte Ergänzung: 19.12.04

Peter Singer salonfähig?
Von kobinet-Korrespondentin Elke Bartz
Hollenbach (kobinet) Die jüngsten Auftritte des «Ethikers» Peter Singer in Heidelberg und Düsseldorf haben gezeigt, wie notwendig es ist, ihn und seine Sinnesgenossen nicht ungehindert walten zu lassen.
KOBINET 19.12.04

"Ein Affront gegen Behinderte"
Die Landesbehindertenbeauftragte Regina Schmidt-Zadel kritisiert den Auftritt des Philosophen Singer an der Düsseldorfer Uni. Er hätte ausgeladen werden müssen
TAZ Ruhr Nr. 7543, 18.12.04

"Im akademischen Diskurs gibt es kein Tabu"
Gestern hielt der umstrittene australische Philosoph Peter Singer eine Vorlesung an der Düsseldorfer Uni. KollegInnen werfen ihm vor, behinderten Menschen das Lebensrecht abzusprechen. Dekan Dieter Birnbacher hat Singer eingeladen
TAZ 14.12.04

Dazu Positionen von Dieter Birnbacher zur Selektion:

Selektion am Lebensbeginn - ethische Aspekte
Kongreß für Philosophie, Konstanz, 4.-8.10.99, Referat am 07.10.99 von Dieter Birnbacher
"Selektion" ist im Zusammenhang mit "Patientenselektion" - etwa bei der Auswahl von Patienten für klinische Versuche oder bei knappen Behandlungsmöglichkeiten - in der Medizin ein eingeführter und weitgehend neutral verwendeter Begriff.

'Dies ist ein Angriff auf die Menschenwürde'
Heftige Proteste wegen Auftritt von Peter Singer in Düsseldorf - Singer fordert Tötung von Säuglingen und behinderten Menschen - "Skandal, dass ein solcher Philosoph eine Öffentlichkeit bekommt"
KATH.NET 13.12.04

Vorhang auf: Umstrittene Ethik
Heute hält der umstrittene australische Wissenschaftler Peter Singer eine Vorlesung an der Düsseldorfer Uni. KollegInnen werfen ihm vor, behinderten Menschen das Lebensrecht abzusprechen
von Annika Joeres
TAZ 13.12.04

Fragen stellen, nicht beantworten
singer-vorlesung
Kommentar von Annika Joeres
Als Peter Singer 1989 an die Dortmunder Uni eingeladen wurde, gab es einen Sturm der Entrüstung.
TAZ 13.12.04

ISL: Auftreten von Singer ist Provokation.
Jena (kobinet) Für die Bundesgeschäftsführerin der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland - ISL e.V. -, Barbara Vieweg ist der für den 11. Dezember 2004 geplante Auftritt von Peter Singer bei einer Veranstaltung in Heidelberg eine Provokation, die nicht hingenommen werden kann. (siehe kobinet-nachrichten vom 11.11.2004. In einem Brief an das Deutsch Amerikanisches Institut fordert sie dieses auf, Peter Singer wieder auszuladen.
Kobinet 16.11.2004

ForseA gegen Singer-Auftritt
Hollenbach (kobinet) Das Forum selbstbestimmter Assistenz behinderter Menschen fordert das Deutsch-Amerikanische Institut (dai) auf, dem so genannten Bioethiker Peter Singer keine Plattform für seine menschenverachtenden Thesen zu bieten. hjr
Kobinet 21.11.2004

Keine Diskussion mit Singer
Jena (kobinet) Seit dem Bekanntwerden des geplanten Auftritts des äusserst umstrittenen Bioethikers Peter Singer bei einer Veranstaltung des Deutsch-Amerikanischen Instituts in Heidelberg am 11. Dezember laufen die Drähte mit Protesten gegen diesen Auftritt heiß. Der Behindertenverband Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland - ISL e.V. - erteilte dem Institut nun eine klare Absage und stellte in einem Brief klar, dass diese nicht mit Peter Singer diskutieren wird.
Kobinet 29.11.2004

Singer spricht auch in Düsseldorf.
Düsseldorf (kobinet) Der umstrittene Bioethiker Peter Singer tritt nicht nur bei der bereits heftig kritisierten Veranstaltung des Deutsch-Amerikanischen Instituts am 11. Dezember in Heidelberg auf. Die kobinet-Redaktion erfuhr soeben, dass auch in Düsseldorf für den 13. Dezember eine Veranstaltung mit Peter Singer geplant ist.
Kobinet 29.11.2004


 

09.12.04: Online Chat"Gibt es ethische Grenzen für die freie Rede?"

Abschließend noch im Zusammenhang mit dem Singer-Besuch in Deutschland ein Hinweis auf einen Chat heute mittag bei www.1000fragen.de, von der Aktion Mensch.

Online-Chat: "Gibt es ethische Grenzen für die freie Rede?"

Chat unter www.1000Fragen.de mit Horst Frehe anlässlich des Deutschlandbesuchs des australischen Moralphilosophen Peter Singer

Fünfzehn Jahre nach Beginn der in Deutschland erbittert geführten Debatte um Thesen des australischen Philosophen Peter Singer nimmt dieser auf Einladung des Deutsch-Amerikanischen Instituts (dai) am 11. Dezember an einer Diskussionsveranstaltung zum Thema "Menschenwürde und Forschung" in Heidelberg teil. Ausgangspunkt der Debatte 1989 waren Singers Thesen zu Euthanasie und Sterbehilfe. Aufgrund massiver Proteste seitens behinderter Menschen und ihrer Organisationen wurde damals die Teilnahme Singers an Tagungen in Deutschland und Österreich wieder abgesagt.
Während die Behindertenbewegung in Singers Denken einen Angriff auf die Menschenwürde und das Lebensrecht von Menschen mit Behinderung sieht und deshalb forderte, Singer dürfe kein Forum zur Verbreitung seines Denkens in Deutschland erhalten, wurde auf der anderen Seite mit der Gedanken-, Diskussions- und Wissenschaftsfreiheit argumentiert.

Im Rahmen des 1000Fragen-Projektes veranstaltet die Aktion Mensch einen Internet-Chat, in dem es um "existentielle Betroffenheit" einerseits und "Rede- und Wissenschaftsfreiheit" andererseits geht. Gesprächspartner ist der Bremer Jurist Horst Frehe, der maßgeblich am Aufbau der "Krüppelbewegung" beteiligt war, als Richter am Sozialgericht in Bremen arbeitet und von 2002 bis 2004 die Nationale Koordinierungsstelle für das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderung leitete. Debattiert werden soll, welche ethischen, wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und juristischen Dimensionen die Diskussion hat - sowohl in der retrospektiven Betrachtung, als auch in der aktuellen Situation. Der Chat findet am 9. Dezember von 12:00 bis 13:30 Uhr statt unter http://www.1000fragen.de/index.php?mo=9


 

Weiterführende Links zu Peter Singer

Für all diejenigen die sich näher mit Peter Singer und seinen Thesen auseinandersetzen möchten zwei Links:

http://www.uni-heidelberg.de/institute/fak5/igm/g47/bauersin.htm
Hier finden Sie Auszüge aus dem Buch "Praktische Ethik" von Peter Singer zum Thema "Lebenswertes und weniger lebenswertes Leben?"

http://www.ewetel.net/~martin.bode/Singer.htm
Diverse Links zu Peter Singer


 

Ihre Meinung?

Sehr geehrte Damen und Herren, vielleicht regen diese Neuigkeiten Sie zu einem Austausch mit uns über Aktivitäten zu den Themen der Bioethik an.
Wie denken Sie über diese Entwicklung?
Vielleicht haben Sie kreative und realistische Ideen, der rasanten Entwicklung in der Biopolitik entgegenzutreten, bevor es keine Umkehr mehr gibt…?
Oder halten Sie jeglichen Protest mittlerweile für sinnlos?

Außerdem wären wir für nähere Infos zur niederländischen Praxis in Bezug auf die Tötung der behinderten Neugeborenen dankbar, da hierzu bisher nichts weiter zu finden war.
Über Reaktionen jeglicher Art freuen wir uns!

Rückmeldungen an Christian Frodl per E-Mail: info@bioethik-bayern.de

Mit freundlichen Grüßen

Christian Frodl

Sprecher der
InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Bayern


 

Weitere Dokumente, Texte und Stellungnahmen

Weitere Dokumente, Texte und Stellungnahmen und sonstige Informationen zum Thema Sterbebegleitung / Hospizarbeit contra Sterbehilfe Euthanasie finden Sie auf dem seit 13.03.06 eingerichteten Infoportal der InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland unter www.sterbehilfe-debatte.de.